Crowdsourcing

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Crowdsourcing

1. Kurz-Definition

Als Crowdsourcing wird das Auslagern bestimmter (Teil-)Aufgaben eines Arbeitsprozesses an eine Gruppe von freiwilligen Internetnutzern bezeichnet. Bei dem Phänomen handelt es sich um eine interaktive Form der Arbeitsteilung und Wertschöpfung, die auf einem Austausch über das Web 2.0 basiert.

Die von Jeff Howe und Mark Robinson (Wired-Magazine 2006) geprägte Wortneuschöpfung kombiniert die Begriffe „Outsourcing” (Auslagerung von Unternehmensaufgaben an Dritte) und „Crowd” (Menschenmenge, Masse). Crowdsourcing eignet sich als Geschäftsmodell für unterschiedliche Einsatzbereiche. Die Motivation der Freiwilligen, sich an einem Crowdsourcing-Projekt zu beteiligen, kann dabei sowohl rein ideeller Natur sein als auch durch finanzielle Anreize gefördert werden. Beispiel: Content kaufen über eine Texter-Plattform oder Textagentur wird ebenfalls über den Crowdsourcing-Gedanken realisiert. Hierüber lassen sich für Webseitenbetreiber Blogtexte, SEO Texte und Produktbeschreibungen für die Website schreiben. Autoren können die Artikel flexibel von jedem Ort und zu jeder Zeit innerhalb der Auftragsfrist bearbeiten. 

2. Detaillierte Erklärung

Crowdsourcing eroberte zuerst den amerikanischen, seit einigen Jahren auch den deutschen Markt und ist sowohl Ausdruck als auch Motor neuer Formen digitaler Arbeit. Das Prinzip des Crowdsourcing gründet darauf, das Know-how der Masse an Internet-Usern (wisdom of the crowd, „Schwarmwissen“) zu nutzen. Diese können wiederum flexibel Geld verdienen in Heimarbeit. Es stellt eine interaktive Form der Leistungserbringung dar, die entweder kollaborativ oder in Form eines Wettbewerbs organisiert ist. Meist erfolgt die Ansprache potenzieller Teilnehmer in Form eines offenen Aufrufs zur Mitarbeit über Social Media. Durch die Auslagerung (Outsourcing) kleinerer oder größerer Aufgaben an die Crowd können Unternehmen sowohl Kosten als auch Zeit sparen und von der Intelligenz, dem gebündelten Wissen und der Ideenvielfalt der Masse sowie der leichten Erreichbarkeit der Crowdworker profitieren.

Crowdsourcing-Angebote ermöglichen es, zahlreiche Dienstleistungen über das Internet einzukaufen und Aufgaben aus dem eigenen Unternehmen auszulagern. Jobs werden aufgesplittet in sogenannte Micro-Jobs, die von freiberuflich tätigen Crowd- bzw. Clickworkern oder Freelancer-Texter flexibel von zu Hause aus bearbeitet werden können. Solche Auftragsarbeiten bieten die Möglichkeit, bei freier Zeiteinteilung online nebenbei Geld zu verdienen.

Zu unterscheiden sind externes und internes Crowdsourcing. Bei Letzterem werden Mitarbeiter großer Unternehmen beispielsweise dazu aufgefordert, Verbesserungsvorschläge bezüglich eigener Produkte zu machen, während das externe Crowdsourcing sich an eine anonyme Masse richtet – teilweise nur an Experten bestimmter Fachgebiete.

Crowdsourcing führt Angebot und Nachfrage auf kurzem Weg zusammen. Es kann als Business-Modell kommerziell genutzt werden oder hilft bei der Lösung gesellschaftlicher Aufgaben. Unternehmen bedienen sich des Crowdsourcing auch zu Zwecken der Marktforschung und Kundenkommunikation. Sie machen Crowdsourcing zum Bestandteil ihrer Marketing-Strategie, um eine bessere Kundenbindung zu erreichen. Dies geschieht beispielsweise, indem sie ihre Kunden aktiv an der Entwicklung neuer Produkte beteiligen, oder im Rahmen des sogenannten crowdsourced advertising, wobei Kunden selbst Werbespots produzieren oder mitgestalten. Beim Ergebnis spricht man dann von „user-generated content“. Diese Art der Partizipation erzeugt „Involvement“ – der Kunde setzt sich aktiv mit dem Produkt oder der Marke auseinander und identifiziert sich aufgrund dessen besser damit.

Crowdsourcing kann sowohl reaktiv als auch proaktiv erfolgen. Entweder reagiert die Crowd auf äußere Anstöße und Aufrufe oder sie macht eine Bedarfslücke aus, z. B. in der Produktentwicklung, und stößt aufgrund eigenen Interesses eine Bearbeitung von Aufgaben oder Projekten an. Die Motivation der User, sich an einem Crowdsourcing-Projekt zu beteiligen, kann dementsprechend sowohl extrinsisch sein, also durch eine entsprechende Entlohnung hervorgerufen werden, als auch intrinsisch, das heißt, der Crowdworker hat ein hohes Eigeninteresse, an der Lösung einer Aufgabe mitzuwirken bzw. ihm genügt die daraus resultierende soziale Anerkennung als Lohn für seine Arbeit. Hierbei erbringt er seine Leistung oft auch kostenlos. Viele User sind besonders motiviert, sich an der Verbesserung von Produkten oder Anwendungen zu beteiligen, die sie selbst nutzen.

3. Sonderformen des Crowdsourcings

Während Crowdsourcing auch zur Optimierung bereits bestehender Aktivitäten oder Produkte eingesetzt werden kann, wird im Innovationsbereich weitgreifender von „Open Innovation“ gesprochen. Unternehmen öffnen sich für neue Ideen von außen, um Produkte weiterzuentwickeln. Dabei beziehen sie die Zielgruppe häufig direkt mit ein. Als Teil der Produktentwicklung und Marketing-Strategie bietet Crowdsourcing bzw. Open Innovation vielversprechende Ansätze für Unternehmen.

Co-Creation bezeichnet die Zusammenarbeit an einem Projekt, bei dem gemeinsam in einem kreativen Prozess etwas erschaffen wird.

Darüber hinaus gibt es Sonderformen des Crowdsourcings wie das Crowdtesting und das Crowdfunding.

Beim Crowdtesting testet die Crowd beispielsweise Apps und kann durch eine Rückmeldung an den Entwickler dazu beitragen, deren Usability zu verbessern.

Mit Crowdfunding sollen User als Investoren für Projekte gewonnen werden. Dieses Modell ist seit einiger Zeit als Trend in der Start-Up-Szene auszumachen. Crowdfunding wird eingesetzt, wenn bereits gute Ideen vorhanden sind, aber das nötige Kapital für die Anschubfinanzierung fehlt.

Mit der Nutzung des Smartphones verbreitete sich das Mobile Crowdsourcing. Dabei recherchiert die Crowd vor Ort und sammelt Informationen, wie zum Beispiel Öffnungszeiten von Läden oder Handyfotos von Orten, und trägt Geo-Daten zusammen.

4. Einsatzmöglichkeiten und Beispiele für Crowdsourcing

Die möglichen Einsatz- und Aufgabenbereiche für kommerziell betriebenes Crowdsourcing (Paid Crowdsourcing) sind vielfältig. Sie reichen vom Outsourcen einfacher Datenverarbeitungsaufgaben bis zum Verfassen von Texten (beispielsweise für Newsletter) oder der Ausarbeitung von Designentwürfen, erstrecken sich über die Mitgestaltung neuer Produkte bis hin zur Beteiligung an Forschungsprojekten.

Zahlreiche Internetplattformen mit spezifischem Angebot fungieren bei einem solchen Business-Modell als Vermittler zwischen Auftraggeber und Crowd.

Über diese Online-Portale können Unternehmen die Crowd beispielsweise damit beauftragen, Logos zu entwickeln, Namen für ein Produkt zu finden oder Produktbeschreibungen für Online-Shops zu schreiben. Vermittelnde Plattformen übernehmen dabei die professionelle Abwicklung von Aufträgen, die Qualitätssicherung der Ergebnisse und die Bezahlung der Crowdworker. Gute europäische Crowdsourcing-Portale bieten auch in gewissem Umfang geeignete Rahmenbedingungen für den Datenschutz und sind bei eigenen Dienstleistungen natürlich der Datenschutz-Grundverordnung der EU verpflichtet.

Design-Plattformen wie 12designer und 99designs schreiben Design-Wettbewerbe aus, an denen sich Graphikdesigner beteiligen können, indem sie ihre Entwürfe liefern. Das vom Kunden favorisierte Design gewinnt, der Designer, der die Aufgabe am besten umgesetzt hat, bekommt das vorher vereinbarte Preisgeld.

Auf Fotobörsen wie Fotolia werden lizenzfreie Fotos, Videos und Vektoren zum kostenpflichtigen Download angeboten. Hier können (Hobby-)Fotografen und –Illustratoren ihre Werke zum Kauf anbieten. Die nach Preisen gestaffelten Bilder sind immer verfügbar und ermöglichen potenziellen Kunden einen schnellen Zugriff.

Auch content.de ist als Marktplatz für Texte eine Crowdsourcing-Plattform, die auf das Wissen und die Fähigkeiten schreibender Internetnutzer setzt. Durch die Zusammenarbeit mit über 6.500 Autoren ermöglicht content.de die Bewältigung großer Mengen von Texten in kurzer Zeit durch die Vergabe an Crowdworker, die für Firmen und Webseiten-Betreiber auf der Plattform Texte schreiben, um Geld zu verdienen.

Crowdsourcing ermöglicht es z. B. auch, dass die Crowd Journalisten beauftragt, an Geschichten zu arbeiten, die sie selbst interessieren. Dabei schlägt die Community Themen vor und finanziert die nötige Recherche- und Schreibarbeit.

Im nicht-kommerziellen Bereich haben sich Wikis etabliert, die es jedem Internet-User ermöglichen, inhaltliche Beiträge zu verfassen, Artikel anderer User zu bearbeiten und aufzubereiten und an Diskussionen teilzunehmen. Durch die kollektive Zusammenarbeit der Community ist eine ständige Kontrolle der Inhalte und somit deren Qualität gewährleistet. Das bekannteste Beispiel ist die Online-Enzyklopädie Wikipedia. 

5. Voraussetzungen für erfolgreiches Crowdsourcing

Um Crowdsourcing erfolgreich einzusetzen, müssen einige Bedingungen gegeben sein.

Zunächst sollten Aufgabe(n) und Ziel(e) klar definiert sein. Dann gilt es, die für die Bearbeitung der Aufgabe geeigneten Menschen auszuwählen, also ggf. nur einen bestimmten Teil der Crowd gezielt anzusprechen. Außerdem müssen alle rechtlichen Belange der Zusammenarbeit klar geregelt sein – von der Aufwandsentschädigung bis zum Datenschutz. Die Ergebnisse der Crowdworker sollten angemessen belohnt und gewürdigt werden.

6. Richtlinien zur Abwicklung von Crowdsourcing-Projekten

Digitales Arbeiten ist auf dem Vormarsch, sodass auch Gewerkschaften zunehmend Interesse an den neuen Geschäfts- und Verdienstmodellen zeigen. Für Auftraggeber und -nehmer bietet Crowdworking durch mehr Flexibilität und ein hohes Potenzial für Innovation viele Vorteile, insbesondere für Crowdworker aber auch Risiken. content.de unterzeichnete 2017 die zweite Version des Code of Conduct, der Richtlinien für faire Arbeitsbedingungen von Crowdworkern schafft. Zusammen mit der IG Metall wurde 2017 außerdem ein Workshop mit content.de-Autoren durchgeführt, um im Kontakt mit den Ausführenden den Code of Conduct weiterzuentwickeln. Solo-Selbstständige können zudem seit 2016 Mitglied der Gewerkschaft werden.

7. Texte schreiben lassen durch das Crowdsourcing

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