Offpage Optimierung
Suchmaschinenoptimierung wird in Onpage- und Offpage-Optimierung kategorisiert. Während die Onpage-Optimierung Maßnahmen umfasst, die auf der zu optimierenden Seite selbst durchgeführt werden – beispielsweise durch das Einpflegen von Content, erfolgen Maßnahmen zur Offpage-Optimierung nicht auf der Seite selbst. Stattdessen spielt die Reputation der Seite im Web eine Rolle. Ein zentrales Stichwort bei der Offpage-Optimierung ist Linkbuilding.
Linkbuilding: Bedeutung für die Offpage-Optimierung
Zwar spielt Linkbuilding heute keine so zentrale Rolle mehr wie in den Anfängen der SEO –eine gute und vor allem natürliche Linkstruktur ist jedoch nach wie vor von Bedeutung für das Ranking einer Website. Suchmaschinen werten anhand von Backlinks der zu optimierenden Seite ihre Relevanz und Vertrauenswürdigkeit im WWW aus. Als Backlinks werden Links bezeichnet, die von externen Seiten zur betreffenden Seite verweisen. Die Qualität dieser Linkstrukturen zwischen Webseiten spielt hierbei eine wesentliche Rolle.
Linkbuilding in den Anfängen der SEO
Linkbuilding war vor einigen Jahren noch das ausschlaggebendste Kriterium für das Suchmaschinenranking. Google stufte die Wichtigkeit einer Webseite in erster Linie nach ihren Backlinks ein, was durch Linktausch und - kauf relativ leicht zu manipulieren war. Ausschlaggebend für die Relevanz einer Website war die Anzahl der Backlinks und der PageRank der Seite, von dem der Backlink ausging. Ein hoher PageRank sprach für die Qualität einer Seite (Seiten, die lediglich kurze SEO-Texte beinhalteten wurden abgestraft) und wurde an verlinkte Seiten „weitervererbt“. Diese Form von unnatürlichem Linkbuilding nahm ihr Ende mit dem Penguin-Update 2012; seitdem werden künstliche Linkstrukturen erkannt und abgestraft. Auch der PageRank der Seite, von der ein Backlink ausgeht, spielt laut Google heute keine Rolle mehr. Wichtigstes Kriterium ist die Qualität der Linkstrukturen. Damit Google diese als natürlich und relevant einstuft, müssen die verlinkten Websites thematisch zusammenhängen und qualitativ hochwertige Inhalte bieten.
Heutige Kriterien für gutes Linkbuilding: natürliche Linkstruktur und Qualität
Mit minderwertigem Linkbuilding richtet man mehr Schaden als Nutzen an, sodass die Anzahl der Backlinks einer Website zunächst zweitrangig ist. Das wichtigste Kriterium ist der Aufbau einer natürlichen Linkstruktur. Diese definiert Google folgendermaßen:
„Natural links to your site develop as part of the dynamic nature of the web when other sites find your content valuable and think it would be helpful for their visitors. Unnatural links to your site are placed there specifically to make your site look more popular to search engines.“ (https://support.google.com/webmasters/answer/40349?hl=en)
Von wahllosem Linkkauf und -tausch sollte man absehen, da Suchmaschinen natürliche von künstlichen Linkstrukturen unterscheiden können.
Charakteristik einer natürlichen und hochwertigen Linkstruktur
1. Thematischer Kontext
Neben der organischen Struktur von Links erkennen Suchmaschinen auch immer besser, welche Seiten relevanten Inhalt zu einem Suchbegriff bieten und welche nicht. Die Seite, auf der der Backlink platziert ist, sollte darum thematisch zum ausgehenden Link passen und vertrauenswürdig, also von inhaltlich guter Qualität, sein. Auch wenn der PageRank heute mehr und mehr als Rankingkriterium verschwindet, gelten Links, die von Online-Ausgaben seriöser Zeitungen ausgehen sowie die Websites von Universitäten und anderen öffentlichen Einrichtungen beispielsweise noch immer als besonders vertrauenswürdig und relevant.
2. Position und Umgebung des Links
Auch die Anzahl der ausgehenden Links von der Seite, die den Backlink setzt, sowie die Position des Links spielen eine Rolle bei der Beurteilung der Qualität der Linkstruktur. Natürliche Links finden sich im Text integriert, nicht im Footer oder an der Seite der Website. Sind Links ungünstig platziert oder finden sie sich unter einer Vielzahl von anderen Links, sind sie minderwertiger für die Suchmaschinenoptimierung. Die Relevanz des Anchor-Textes, also des Keywords, das den Link benennt, nimmt mittlerweile ab. Anchor-Texte sollten keinesfalls überoptimiert sein, da Suchmaschinen auch hier unnatürlichen Linkaufbau erkennen. Entsprechende Keywords für den betreffenden Link sollten variieren und möglichst natürlich im Text erscheinen.
3. Linktausch, nofollow-, follow- und deep-Links
Einfacher Linktausch zwischen zwei Seiten, also Links die wechselseitig erfolgen, sollten vermieden werden, da der Verdacht des künstlichen Linkaufbaus schnell naheliegt. Falls zwei Seiten sich untereinander empfehlen möchten, kann eine Möglichkeit sein, nicht zweimal die gleiche Seite zu verlinken sondern zu variieren, indem auf eine Unterseite verwiesen wird.
Minderwertige Links können mit einem nofollow-Attribut versehen werden. Google nimmt diese Links dann nicht in die Bewertung der Backlinkqualität mit auf. Jedoch analysiert Google, ob es nofollow Links gibt: Nur eine Mischung aus nofollow- und follow-Links bewertet Google als natürlich und dementsprechend positiv.
Ein deep-Link verweist auf die tiefer liegende Unterseite einer Webseite – auch dies ist wichtig beim Linkbuilding. Wenn Backlinks nur auf die Startseite einer Domain führen, liegt der Verdacht nahe, dass ein künstliches Linkbuilding vorliegt. Daher wird dies von Suchmaschinen entsprechend schlecht bewertet.
4. Regelmäßiges Wachstum
Zu viele Links auf einmal wirken unnatürlich – Backlinks sollten nach und nach entstehen und immer mal wieder auf neuen Seiten auftauchen. Vor allem Artikel und Neuigkeiten in einem Blog sollten konstant und regelmäßig verlinkt werden. Dies kommt dem natürlichen Linkwachstum am nächsten und wird von Google und Co. positiv bewertet. Wer es nicht schafft, regelmäßig Texte zu verfassen, kann sich auch Texte kaufen und damit seinen Blog bestücken!
Strategien zum Aufbau natürlicher Linkstrukturen
Social Media Networks
Soziale Netzwerke lassen sich gut als Marketing-Instrument für das natürliche Linkbuilding einsetzen. Aktuelle Beiträge und Neuigkeiten lassen sich bei Facebook, Twitter und Co. gut verbreiten und werden bestenfalls als Viraler Content von Usern geteilt oder retweeted. Diese Form des Linkbuildings ist in Maßen eingesetzt natürlich und eignet sich bestens zur Steigerung der Sichtbarkeit einer Website. Vor allem für regelmäßig erscheinende Beiträge, z. B. in Blogs, sind Social Media von großer Bedeutung.
Gastbeiträge auf thematisch passenden Seiten
Texten im Internet für andere Seiten: Mit Gastbeiträgen auf anderen Websites können Unternehmen das Ranking ihrer Webseite ebenfalls fördern. Mit relevanten Beiträgen auf Seiten, die zum Thema passen, lässt sich eine thematisch zusammenhängende und damit natürliche Linkstruktur aufbauen.
Linkbaiting: hochwertiger Content wird freiwillig verlinkt
Generell gilt: Gute, relevante Inhalte sind das A & O im Linkbuilding. Denn interessanter Content mit Mehrwert wird von der passenden Zielgruppe selbst verlinkt und weiterverbreitet.
Tools zur Bewertung des Backlinkprofils
Mit der SISTRIX Toolbox kann eine Domain auf Ihre Linkstruktur analysiert werden. Das Tool beurteilt die Sichtbarkeit einer Website bei Google und listet alle relevanten Faktoren auf. Auch speziell die Linkstruktur einer Seite lässt sich damit analysieren.
Kostenlose Tools, wie der Open Site Explorer von MOZ, ahrefs oder Majestics, bieten ebenfalls Möglichkeiten zur Analyse der Backlinkstruktur und damit zur Optimierung des Rankings durch gute Offpage-Optimierung.
Quellen:
Steps to a Google-friendly site. 2015. https://support.google.com/webmasters/answer/40349?hl=en