Rezension

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Authentische Rezensionen verfassen oder schreiben lassen

  

Was ist eine Rezension?

Funktion der Rezension

Die Rezension, eine kritische Textart

Rezensionen schreiben: Aufbau der Rezension

Aufbau einer Buchrezension

Wie gelangen Shops an Rezensionen?

Rezensionen verfassen lassen - darauf ist zu achten

Wie lassen sich gefakte Bewertungen entlarven?

 

 

 

 

Was ist eine Rezension?

Eine Rezension ist im ursprünglichen Sinne die kritische inhaltliche Auseinandersetzung mit Büchern oder Filmen. Der Leser einer Rezension soll einen kritischen und objektiven Eindruck von dem Film oder dem betreffenden Buch erhalten. In der Rezension werden Kritikpunkte strukturiert und lesefreundlich zusammengetragen und aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet und bewertet.

Da über ein Werk gesprochen wird, werden in diesem Kontext auch die Begriffe Buch- oder Filmbesprechung bzw. Buch- oder Filmkritik verwendet.

Durch den Vertriebskanal Internet werden heutzutage Rezensionen nicht nur zu Büchern und Filmen, sondern auch für Produkte und Dienstleistungen angefertigt. Da eine Kaufentscheidung beim Erwerb via Internet in der Regel allein am heimischen PC und nicht auf der Grundlage einer fundierten Beratung erfolgt, gewinnen Produkt- und Dienstleistungsrezensionen an Bedeutung. Einige Internet-Protagonisten sprechen daher auch von der neuen Währung im Web.

 

Funktion der Rezension

Der Leser einer Rezension erhält Unterstützung bei der Klärung der Frage, ob das betreffende Werk, das Produkt oder die angebotene Dienstleistung seinen Vorstellungen entspricht und inwieweit er ggf. Kompromisse in Kauf nehmen muss – ohne dass jedoch zu viel vom Inhalt verraten wird. (Bei Buch- oder Filmklassikern kann unter Umständen mehr verraten werden, notfalls mit einem Warnhinweis für Erstleser/-zuschauer.)

  

Die Rezension, eine kritische Textart

Der Verfasser einer Rezension muss zwingend hervorragende Kenntnisse über das zu rezensierende Werk besitzen. Halbgares Wissen ist hier ebenso fehlplatziert wie das Schreiben einer Rezension auf der Grundlage einer Recherche zum Werk.

Wer über ein Werk liest, hat noch lange nicht das Werk gelesen, womit echte Kenntnisse zum Werk fehlen.

Die kritische Auseinandersetzung mit dem zu Rezensierenden erfordert Disziplin. Eine authentische und ehrliche Rezension darf weder ausschließlich im Superlativ geschrieben noch zu einem Verriss werden.

Gefakte Rezensionen, die unwahre Aussagen enthalten, mit dem Ziel, Abverkäufe oder die Inanspruchnahme einer Dienstleistung zu fördern, sind kein Kavaliersdelikt! Es handelt sich dabei um einen Verstoß gegen das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb. Amazon, einer der größten Online-Händler, ist im letzten Jahr massiv gegen die Verfasser von gefälschten Rezensionen vorgegangen:

 

So erkennen Sie gekaufte Amazon-Bewertungen 

 

Rezensionen schreiben: Aufbau der Rezension 

Neben einem wahrheitsgemäßen Inhalt ist eine übersichtliche Struktur die Grundlage für eine lesefreundliche Rezension. Der Leser will elementare Informationen schnell erfassen und gedanklich sortieren können. Ein bewährter und daher oft anzutreffender roter Faden bei Rezensionen sieht daher wie folgt aus:

 

Aufbau einer Buchrezension

1. Vorspann

  • Schriftsteller
  • Titel des Buches
  • Verlag
  • Erscheinungsjahr
  • Anzahl Seiten
  • Preis und Zielgruppe.

 

2. Plot / eine kurze Zusammenfassung des Inhalts

  • Handelnde Personen
  • roter Faden mit Hinweisen zu Handlungsschwerpunkten

 

3. Darstellung

Erläuterungen zu Darstellungsmitteln und deren Gestaltung

 

4. Zusammenhänge herstellen

  • Einordnung in den zeitlichen und räumlichen Kontext
  • Bezüge zum Gesamtwerk des Autors/der Autorin
  • Zuordnung zu einem Genre
  • Angaben zur Rezeptionsgeschichte

 

5. Kritik

Subjektives Urteil, Begründung

 

6. Vorschlag zur Leseprobe

Empfehlung einer ausgewählten typischen Textstelle, Begründung, Hinweise auf bestimmte Merkmale, Kommentar 

 

Wie gelangen Shops an Rezensionen?

Amazon, Titus und Co. fordern den Käufer unmittelbar nach einem Kauf auf, eine Bewertung zum erworbenen Produkt abzugeben. Um die Bereitschaft auf Seiten der Kunden zu erhöhen, werden diesen Incentives angeboten.

 

Rezensionen verfassen lassen - darauf ist zu achten

Texte kaufen, aber aufgepasst: Wer eine Rezension in Auftrag gibt, benötigt fundierte, verständliche Informationen mit Mehrwert für den Leser. Daher muss der Text folgende Kriterien erfüllen:

  • Produktkenntnis(!)
  • authentisch, ehrlich und prägnant formuliert
  • Wer rezensiert und warum?
  • Verständliche Sprache der Nutzergruppe (Zielgruppe), Verzicht auf das übliche „Werbesprech“. 

 

Wie lassen sich gefakte Bewertungen entlarven?

Um gekaufte Rezensionen erkennen zu können, ist es sinnvoll, sich mit der Motivation hinter diesen Machenschaften zu befassen. Beim Auftraggeber wie auch beim Rezensenten geht es ums schnelle Geld. Kundenbewertungen werden von potenziellen Kunden nachweislich als glaubwürdiger empfunden als Werbung.[1] Daher gibt so mancher Händler nicht nur falsche Beurteilungen seiner eigenen Produkte in Auftrag, sondern auch Verrisse auf den Websites der Konkurrenz. Für beide Szenarien gilt, dass die Rezensenten in der Regel so wenig Mühe wie möglich auf die Erstellung solcher Texte verwenden, um Zeit zu sparen und den Gewinn zu maximieren. Es wird kopiert, wiederholt, einfallslos hinzuerfunden und undifferenziert beurteilt. Da Unterlassungs- und Schadenersatzforderungen drohen, tummeln sich solche Autoren besonders gern auf Seiten, die Kundenbewertungen ohne Namensangabe zulassen. Auf Websites, die nur Bewertungen von nachgewiesenen Kunden erlauben, haben sie kaum eine Chance. Auch moderne Software ist in der Lage, echte von unechten Bewertungen zu unterscheiden.[2]

Mögliche Merkmale einer gekauften Rezension sind demzufolge vor allem Hinweise auf mangelnde Vertrautheit mit dem Produkt:

 

  • Veröffentlichung sofort nach Verkaufsstart
  • Viele Bewertungen vom selben Rezensenten in kurzer Zeit
  • Vage Ausdrucksweise statt konkreter Einzelheiten
  • Wortgleiche Bewertungen evtl. auf verschiedenen Portalen
  • Derselbe Autor bewertet Produkte immer gleicher Kategorien
  • Standardfloskeln
  • Einseitige statt differenzierte Bewertung
  • Starke Widersprüche zwischen Bewertungen im selben Portal
  • Extreme Länge, viele (abgeschriebene) technische Details
  • Erwähnung von Pseudo-Verwandten für Pseudo-Authentizität (Stichwörter „Ehemann“/ „Ehefrau“) [3]

 

Aus dieser leider weit verbreiteten unlauteren Praxis lässt sich ableiten, dass ein ehrlicher Rezensent vor allem keinerlei Zweifel daran aufkommen lassen sollte, dass er das Produkt selbst und vollständig zur Kenntnis genommen hat. Bezugnahme auf Details und aussagekräftige Begründungen für Urteile sind hierfür gute Indizien und sollten vom Auftraggeber explizit eingefordert werden. Plagiate sind selbstverständlich tabu. Bei Übernahme von Passagen aus anderen Texten ist eine genaue Quellenangabe Pflicht. So schafft der Text Vertrauen und bildet mit authentischen Informationen und Urteilen eine wertvolle Entscheidungsgrundlage für den Leser. Diese Texte schreiben Rezensenten i.d.R. aus einem hohen Maß an Eigenmotivation und nicht als Auftragsarbeit, da hierbei die Identifikation mit dem Inhalt entscheident ist.

Sie möchten Ihre Texter-Kompetenz ausbauen?

Wertvolle Informationen zum Texten lernen, dem Schreiben einer Produktbeschreibung oder dem Redigieren von Texten finden Sie im Kompetenzzentrum für Texter auf content.de. Nachfolgend einige der häufig nachgefragten Themen:

  

[1] Vgl. Weiß, Frank (2012): „Gekaufte Kundenbewertungen – erkauftes Vertrauen?“ Web. https://www.ratgeberrecht.eu/wettbewerbsrecht-aktuell/gekaufte-kundenbewertungen-erkauftes-vertrauen.html#Indizien

[2] Matting, Matthias (2015): „Autoren-Tipp: Wie Amazon echte Besprechungen und Fake-Rezensionen unterscheidet.“ Web. http://www.selfpublisherbibel.de/autoren-tipp-wie-amazon-echte-besprechungen-und-fake-rezensionen-unterscheidet/

[3] Vgl. Brühl, Jannis (2012): „So erkennen Sie gekaufte Amazon-Bewertungen.“ Web. http://www.sueddeutsche.de/digital/produkt-rezension-so-erkennen-sie-gekaufte-amazon-bewertungen-1.2699109

Sicking, Marzena (2012): „Die gekaufte Meinung: Wie Firmen Kundenbewertungenorganisieren.“ Web. http://www.heise.de/resale/artikel/Die-gekaufte-Meinung-1740605.html

Weiß, Frank (2012): „Gekaufte Kundenbewertungen – erkauftes Vertrauen?“ Web. https://www.ratgeberrecht.eu/wettbewerbsrecht-aktuell/gekaufte-kundenbewertungen-erkauftes-vertrauen.html#Indizien

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